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Probleme mit unreiner Haut und Pickeln kennen längst nicht mehr nur Jugendliche, sondern vermehrt auch Erwachsene ab 30 Jahren. Neben dem Gesicht ist oftmals auch das Dekolleté oder der obere Rücken betroffen, was gerade im Sommer sehr unangenehm sein kann. Was sind die Ursachen, was können Sie dagegen tun? Unser Hausapotheker Michael Laun beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema.
Herr Laun, was sind die Ursachen von unreiner Haut?
In der Regel sind die Talgdrüsen schuld. Kann überschüssiger Hauttalg nicht abfliessen, können sich leicht Bakterien ansiedeln und entzündliche Herde entstehen. Aber auch Verletzungen durch Quetschen, häufiges Waschen oder stark entfettende Reinigungsprodukte zerstören die natürliche Hautbarriere und fördern so die Verhornung und weiteren Talgstau. Als Folge entwickeln sich Mitesser (Komedone). Bei offenen Komedonen - zu erkennen an einem schwarzen Punkt an der Spitze - kann der übermässig gebildete Talg gut nach aussen entleert werden. Dagegen ist bei den geschlossenen (weissen) Komedonen der Talgdrüsen-Ausführungsgang verengt und verstopft, so dass der Talg zurückgehalten wird und eine Entzündung des umgebenden Gewebes entsteht. So bilden sich leicht Knötchen unterschiedlicher Grösse und Eiterpusteln.
Worin unterscheidet sich unreine Haut von Jugendlichen im Vergleich zu derjenigen von erwachsenen Personen?
In der Pubertät entstehen Pickel oft durch den sich verändernden Hormonhaushalt (Testosteron), das eine anregende Wirkung auf die Talgdrüsen besitzt. Die jugendliche Haut besitzt jedoch noch genügend Feuchtigkeit im Gegensatz zur erwachsenen Haut. Diese benötigt daher viel Feuchtigkeit.
Wieso kommt unreine Haut vermehrt auch bei Erwachsenen vor?
Bei Frauen um das 30. Lebensjahr verändert sich der Hormonhaushalt, d.h. die Östrogenproduktion nimmt ab, dafür wird vermehrt Testosteron ausgeschüttet. Als Folge davon steigt die Talgproduktion, die Haut wird fettiger. Hautunreinheiten in Form von Mitessern oder Pickel können aber auch durch Stress entstehen oder durch falsche Ernährung. Gerade Hektik im Berufsalltag mit einem schnellen Fastfood-Mittagessen kann dies fördern. Beim Stress werden nämlich bestimmte Stresshormone freigesetzt, die Haut wird weniger durchblutet, das Immunsystem wird herabgesetzt, es können sich bestimmte krankheitsfördernde Bakterien durchsetzen. Und dann kann es zu Unreinheiten der Gesichtshaut kommen.
Worauf sollten Betroffene bei der Pflege Ihrer Haut achten?
Man sollte auf eine zu reichhaltige Pflege verzichten. Besser sind feuchtigkeitsreiche Gels und leichte Cremes. Wichtig ist selbstverständlich auch eine gründliche Gesichtsreinigung vor der Creme. Verwenden Sie hierfür eine milde Waschlotion, die zwar porentief reinigt, jedoch die Haut nicht austrocknet, da dies die Talgproduktion zusätzlich anregt.
Sind Gesichtspeelings bei unreiner Haut zu empfehlen?
Das kommt ganz auf die Art des Peelings an. Neben den mechanischen Peelings mit Körnchen gibt es auch chemische Peelings wie Fruchtsäuren- (AHA) und sogenannte Enzympeelings. Diese wiederum wirken mittels eiweissspaltenden Enzymen (wie sie z.B. in bestimmten Früchten vorkommen), die Schüppchen und Unreinheiten lösen. Sie werden lediglich aufs Gesicht aufgetragen. Dadurch sind sie sanfter zur Haut und verteilen keine Bakterien im Gesicht.
Rezept für eine Gesichtsmaske gegen unreine Haut
Dieses Hausmittel reinigt die Haut porentief, wirkt entzündungshemmend und hilft gegen Pickelchen und Rötungen. Ausserdem entfernt sie dank ihres Mikropeeling-Effekts abgestorbene Hautschüppchen auf schonende Weise:
2 TL Natronpulver
4 JUST VITA Detox Basenkapseln
1 TL Honig
5-10 Tropfen hochwertiges Teebaumöl
2-3 TL Wasser
Das Natron, den Inhalt der Detox Kapseln (Tipp zum Öffnen der Kapseln: leicht zusammendrücken und drehen), den flüssigen Honig sowie das Teebaumöl in eine kleine Schüssel geben und gut miteinander vermengen. Anschliessend etwas Wasser hinzufügen bis eine streichfähige, homogene Masse entsteht. Diese mittels Kosmetikpinsel oder sauberen Fingern auf das zuvor gereinigte Gesicht auftragen und für 20-30 Minuten einwirken lassen. Sobald die Maske getrocknet ist kann sie mit lauwarmem Wasser abgespült werden. Für optimale Ergebnisse einmal pro Woche anwenden.
Gibt es neben der eigentlichen Hautpflege weitere Möglichkeiten bzw. auf was sollte sonst noch geachtet werden?
Gerade bei Pickeln am Kinn sollte nicht dauernd ins Gesicht gefasst werden, da die Hände oberflächlich zwar sauber, jedoch nie klinisch rein sind. Ausserdem gerade auch im Sommer Waschlappen und Gesichtshandtücher regelmässig, also ca. alle drei Tage, wechseln.
Dies gilt im Winter auch für Schals, daher möglichst oft wechseln und waschen. Bei der Ernährung auf zu viel tierisches Eiweiss und Zucker verzichten, denn ein erhöhter Blutzuckerspiegel und Proteine wirken entzündungsfördernd. Mein Tipp: Beobachten Sie am besten über einen gewissen Zeitraum Ihr Hautbild im Zusammenhang mit der Ernährung (Tagebuch führen).
Und ganz wichtig: bitte Pickel nicht ausdrücken! Dadurch kann der Eiter in die Haut zurückgedrückt werden, was zu weiteren Entzündungen führen kann.
Daneben gibt es einige Hausmittel gegen Pickel, die sehr gut helfen können.
Welche Naturwirkstoffe wirken besonders gut bei Hautproblemen?
Das ätherische Öl Teebaumöl (Melaleuca Alternifolia/Tea Tree) eignet sich aufgrund seiner desinfizierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften hervorragend bei Hautunreinheiten im Gesicht und auf dem Dekolleté. Neben Teebaumöl eignet sich auch Meersalz sehr gut als Badezusatz oder Dampfbad fürs Gesicht zur Reinigung und Pflegevorbereitung. Ein Gesichtsdampfbad öffnet die Poren, dadurch lassen sich Mitesser sanfter entfernen. Das Teebaumöl vorher in etwas Milch oder Honig auflösen, damit sich das Öl mit dem Badewasser vermischen lässt.
Was ist bei der Anwendung des ätherischen Teebaumöls bzw. Tea Tree Oil zu beachten?
Das es in reiner Form eine extrem starke Wirkung besitzt, sollte es pur nur tropfenweise auf eine kleine, lokale Stelle aufgetragen werden. Ansonsten immer verdünnen oder in Form eines fertigen Produktes, z.B. als Creme oder Shampoo, verwenden. Falls man lieber seine bisherige Creme beibehalten möchte, dann erst kurz vor der Anwendung vermischen (2-3 Tropfen pro Klecks Creme) und nicht auf Vorrat im Cremetiegel.
Bei purer Verwendung nicht direkt mit den Händen auftragen (Bakterienübertragung), sondern mithilfe eines Wattestäbchens. So wird auch verhindert, dass das Produkt verunreinigt wird. Ausserdem sollte man unbedingt den Kontakt mit den Augen vermeiden.
Bei welchen Problemen kann Teebaumöl sonst noch helfen?
Als Shampoo:
- beruhigt gereizte Kopfhaut
- wirkt übermässiger Schuppenbildung entgegen
Als Fussbad:
- lindernd bei Fusspilz
- wohltuend bei müden, riechenden Füssen
- zur Milderung von rissiger Hornhaut
Auf die Haut aufgetragen (verdünnt oder als Creme):
- mildert juckende, lästige Insektenstiche
Als Massageöl (2-3 Tropfen Teebaumöl gemischt mit 1 Teelöffel Öl, z.B. Jojoba-, Mandel- oder Olivenöl):
- zur Nagelpflege
- bei rauen, rissigen Händen
- bei spröden Lippen
Wie lagert man Teebaumöl am besten, damit es möglichst lange hält?
Unbedingt vor Lichteinwirkung schützen und bei Zimmertemperatur aufbewahren. Bei falscher Lagerung kann das ätherische Öl schlecht werden und dann Allergien auslösen.
Wieso wird Teebaumöl als Inhaltsstoff gerne mit Manuca- und Rosalinaöl kombiniert?
Sowohl das Manuca- bzw. auch das Rosalinaöl gehören zu den Teebaumarten und wirken beide auch antibakteriell und helfen somit gegen Hautunreinheiten. Die Wirkungen verstärken sich gegenseitig. Man spricht von einer überadditiven Wirkung der 3 Komponenten.
Eine letzte Frage. Wie stehen Sie für die JUST-Community zur Verfügung?
Ich freue mich auf die vielen Fragen und Anregungen der JUST-Fans. Meine Erfahrungen als @JUST-Hausapotheker gebe ich gerne an die Community weiter.
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